Was tun bei trockenen Augen?
Wenn die Augen zu trocken sind und der Tränenfilm einreißt, ist eine intensive und auf die Bedürfnisse trockener Augen zugeschnittene Behandlung gefragt. Eine mangelhafte Benetzung der Augen ist nicht nur unangenehm, sondern steigert auch das Entzündungsrisiko von Horn- und/oder Bindehaut und kann unbehandelt sogar zu schwerwiegenden Folgeschäden führen. Was kann man also bei trockenen Augen tun? In vielen Fällen ist eine Behandlung mit befeuchtenden Augentropfen oder Augensalben sinnvoll.
Trockene Augen aufgrund eines mangelhaften Tränenfilms
Der natürliche Tränenfilm bedeckt unsere Augen und schützt sie vor Krankheitserregern und Austrocknung. Er besteht aus drei Schichten, einer innenliegenden Muzinschicht (Schleimschicht), einer mittleren, wässrigen Schicht sowie einer stabilisierenden, fetthaltigen Schicht. Enthält die mittlere, wässrige Phase zu wenig Flüssigkeit oder die äußere Schicht eine unzureichende Menge an Fetten, kann der Tränenfilm einreißen und somit seine Funktion nicht mehr vollständig erfüllen. Es kommt zu Juckreiz oder Brennen, zu Augenrötung oder Schwellung – typische Symptome trockener Augen, auch bekannt als Sicca-Syndrom.
Diagnose mittels verschiedener Techniken
Besteht anhand der Symptomatik der Verdacht auf trockene Augen, sollte ein Augenarzt hinzugezogen werden. Mithilfe verschiedener Tests kann er einen Befund stellen, andere Ursachen der Augenprobleme ausschließen und gegebenenfalls eine entsprechende Behandlung empfehlen. Für die Diagnose wird häufig die Aufrisszeit des Tränenfilms bestimmt. Dabei wird die Tränenflüssigkeit im Auge durch einen Farbstoff gefärbt. Der Arzt beobachtet, wie lange es nach einem Lidschlag dauert, bis der Tränenfilm erste Risse bildet. Je kürzer die Aufrisszeit, desto schlechter ist die Feuchtigkeitsbenetzung und umso trockener ist das Auge. Auch der sogenannte Schirmertest zur Bestimmung der Tränensekretionsmenge oder eine Färbung toter Hornhautzellen kann bei der Diagnose helfen.
Was tun bei trockenen Augen? Behandlung mit Augentropfen und Salben
Zur Behandlung trockener Augen werden in der Regel Augentropfen für den Tag und Augensalben für die Nacht empfohlen. Dabei erfüllen verschiedene Mittel unterschiedliche Aufgaben:
Ist die mittlere, wässrige Phase des Tränenfilms zu dünn – ist also zu wenig Tränenvolumen vorhanden – sind Augenbefeuchtungsmittel wie zum Beispiel Augentropfen empfehlenswert. Sie ergänzen die Flüssigkeitsmenge, die für die Augenbenetzung zur Verfügung steht und ermöglichen somit die Bildung eines ausreichend dicken Tränenfilms. Hyaluronsäure ist für die Befeuchtung der Augen besonders gut geeignet. Sie bindet viel Feuchtigkeit und bildet einen gleichmäßigen, gut haftenden Film auf der Augenoberfläche.
Ist dagegen die stabilisierend wirkende Fettschicht des Tränenfilms mangelhaft, sind Augentropfen sinnvoll, die zusätzlich diese äußere fetthaltige Phase unterstützen. Denn diese äußere Schicht verleiht dem Tränenfilm seine Stabilität und schützt die Augen vor einer Verdunstung der wässrigen Phase des Tränenfilms. Neben speziellen Augentropfen sind hierbei auch fetthaltige Augensalben zu empfehlen, die vor dem Schlafengehen aufgetragen werden und über Nacht die Regeneration der Augenoberfläche fördern.
Da die Augen nachts wesentlich weniger Tränenflüssigkeit produzieren als am Tag, empfiehlt es sich bei Problemen mit trockenen Augen allgemein, auf Augensalben zurückzugreifen. Diese sind hervorragend geeignet, um die Augen im Schlaf vor dem Austrocknen zu schützen.
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