Hornhautentzündungen entstehen durch Infektionen und mangelnden Tränenfilm

Eine Hornhautentzündung (Keratitis) kann durch einen mangelhaften Tränenfilm oder Infektionen mit Bakterien, Pilzen oder Viren entstehen. Vor allem Kontaktlinsenträger sowie ältere, immungeschwächte Personen, Alkoholiker und Diabetiker sind häufig von Infektionen betroffen. Hornhautentzündungen können sehr schmerzhaft sein, die Hornhaut kann eintrüben, es kommt zu einem krampfhaften Verschließen der Augen oder vermehrtem Tränenfluss. Bei Infektionen ist daher zwingend notwendig, schnell eine Behandlung einzuleiten, um schwerwiegende Folgen zu verhindern.

Entzündungen der Augenhornhaut

Die Hornhaut (Cornea) bildet den vorderen, gewölbten Teil des Augapfels. Sie besteht aus mehreren Schichten und ist glasklar, was für eine unbehinderte Sicht unerlässlich ist. Sie ist weniger als einen Millimeter dick und zur Mitte hin dünner als am Rand. Auf der Außenseite ist die Hornhaut durch den Tränenfilm benetzt, der für die Lichtbrechung an der Cornea und somit für das scharfe Sehen sehr wichtig ist.

Die Hornhaut ist von vielen sensiblen Nervenenden des Nervus ophthalmicus durchsetzt, die Reize wahrnehmen und weiterleiten. Diese Versorgung mit Nerven dient dem empfindlichen Auge als Schutz vor Verletzungen. Jede Reizung der Nerven, auch durch eine Hornhautentzündung, führt zu Schmerzen, einem Schließen der Lider und vermehrter Tränenproduktion.

Bei einer Hornhautentzündung reagiert das Immunsystem des Auges auf Krankheitserreger, Verletzungen oder sonstige Reizungen der Cornea. Die Entzündungen können die verschiedenen Schichten der Hornhaut einzeln oder in Kombination betreffen. Je nachdem, welche Hornhautschicht betroffen ist und in Abhängigkeit von der Entzündungsursache, unterscheiden sich die Symptome der Entzündung.

Bei einer Entzündung der obersten Zellschicht der Cornea, des sogenannten Epithels, kommt es oftmals zu einer Eintrübung der Hornhaut. Ist die unterste Schicht, das Endothel, betroffen, können Quellungen der Hornhaut auftreten. Wenn dagegen die dickste, dazwischen liegende Stromaschicht entzündet ist, können weißliche Hornhautansammlungen auftreten.


Erregerbedingte Hornhautentzündung

Hornhautentzündungen können verschiedenste Ursachen haben und müssen daher auf sehr unterschiedliche Weise behandelt werden. Häufig werden sie durch Krankheitserreger, insbesondere Bakterien, ausgelöst. Da sich diese Infektionen zum Teil sehr rasch ausbreiten und auch zu einem Verlust des Augenlichts führen können, ist eine schnelle Behandlung durch einen Augenarzt erforderlich

Entzündungen der Augenhornhaut durch bakterielle Erreger treten oftmals bei zu lange verwendeten Kontaktlinsen auf, da sich hier Keime festsetzen und vermehren können. Die anhaftenden Bakterien werden dann nicht mehr, oder nicht in ausreichender Weise, durch die Kontaktlinsenpflegelösung beseitigt. Verbleiben die Linsen für längere Zeit auf den Augen, können die Erreger die Hornhaut infizieren.

Auch Personen mit allgemeiner Immunschwäche, vor allem ältere Personen, oder Diabetiker sind häufig von bakteriellen Hornhautentzündungen betroffen. Die Bakterien benötigen in der Regel eine Eintrittspforte, also eine kleine Verletzung, um die Cornea zu infizieren. Die Folge ist häufig die Einlagerung von Eiter. Es kann zu einer gelblich weißen Eitersammlung im Bereich vor der Iris kommen, die sich nach unten absetzt und deutlich zu sehen ist. Weitere Symptome sind Lichtempfindlichkeit, Schmerzen, krampfhafter Lidverschluss und eine gerötete Bindehaut. Die bakterielle Entzündung sollte möglichst schnell mit Antibiotika-haltigen Augentropfen behandelt werden.

Viren wie Herpes-, Adeno- oder Varicella-Zosterviren können ebenfalls die Hornhaut befallen. Häufig ist hier auch die umliegende Augenhaut betroffen. Die Behandlung erfolgt in der Regel durch virostatische Augentropfen, die das Virenwachstum hemmen. Hornhautentzündungen können darüber hinaus von Pilzen, Amöben oder Parasiten ausgelöst werden.

Hornhautentzündung durch mangelnde Benetzung

Neben der Infektion durch Erreger kann auch ein mangelhafter Tränenfilm die Ursache einer Hornhautentzündung sein. Eine gestörte Benetzung der Augenoberfläche führt zur ständigen Reizung der Augenhornhaut, beispielsweise durch den unwillkürlichen Lidschlag. Hierdurch kann eine Reaktion des Immunsystems ausgelöst werden, eine Entzündungsreaktion wird eingeleitet. Bei diesen Entzündungen, die ohne Beteiligung von Infektionserregern entstehen, bleiben in der Regel schwerwiegende Schädigungen der Hornhaut aus. Fremdkörpergefühl, gerötete und tränenden Augen sind jedoch eine häufige Folge. Darüber hinaus gehen Benetzungsstörungen oftmals mit weiteren Symptomen des trockenen Auges einher. Eine Hornhautentzündung aufgrund von Tränenmangel wird durch die Gabe von Tränenersatzmitteln behandelt. Nachts verschaffen Augensalben Linderung.

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