Lidrandentzündung (Blepharitis): Ursachen, Symptome und Behandlung

Sind die Augenlider gerötet, verkrustet und brennen, steckt vermutlich eine Lidrandentzündung hinter den Beschwerden. Ursache für diese Entzündung ist eine Verstopfung der Talgdrüsen auf der Innenseite der Augenlider beispielsweise durch eine Infektion oder eine Überproduktion von Fett.

 

Der Arzt greift bei der Behandlung meist auf antibiotische Salben zurück, Patienten müssen ergänzend auf eine gründliche Augenhygiene achten. Die Erkrankung kann akut oder chronisch verlaufen.

Welche Ursachen und Risikofaktoren gibt es für eine Lidrandentzündung?

Auf der Innenseite der Augenlider befinden sich spezielle Drüsen, die in regelmäßigen Abständen Fette absondern. Mit jedem Wimpernschlag werden Fette über die Tränenflüssigkeit gleichmäßig auf dem Auge verteilt, damit die Lider ungehindert über das Auge gleiten können und die Tränen nicht so leicht verdunsten können.

Verstopfen die Drüsen, etwa aufgrund einer Infektion, entzünden sich die Augenlider. Zusätzlich leiden Betroffene häufig an trockenen Augen. Der Grund: Die Talgdrüsen produzieren ein öliges Sekret, das einen wichtigen Bestanteil der Tränenflüssigkeit darstellt. Verstopfen die Ausführungsgänge der Drüsen, wird der Tränenfilm instabil und das Auge trocknet aus.
 

Formen der Lidrandentzündung

 

  1. Infektiöse Lidrandentzündung: Die infektiöse Blepharitis wird meist durch Staphylokokken ausgelöst. Staphylokokken sind Bakterien, die bei jedem Menschen auf der Haut (auch auf dem Lid) vorkommen. Gelangen diese Bakterien in die Talgdrüsen, kann es passieren, dass der Talg immer zähflüssiger wird. Dadurch verstopfen die Drüsen mehr und mehr und der Talg kann nicht mehr abgesondert werden. Neben der Infektion mit Bakterien ist auch ein Viren-Befall, beispielsweise durch das Herpes-Virus, möglich.
  2. Nicht-infektiöse Lidrandentzündung: Bei manchen Menschen produzieren die Drüsen zu viel Fett (Seborrhö). Das überschüssige Sekret verklebt die Wimpern, die so wiederum die Drüsen verschließen. Zudem zählen zu den nicht-infektiösen Risikofaktoren äußere Einflüsse wie Staub, Zugluft oder Rauch, die allesamt die Entstehung einer Blepharitis begünstigen können.
  3. Oft liegt nicht nur eine Ursache der Lidrandentzündung zugrunde, sondern gleich mehrere Gegebenheiten. Vom Triple-S-Syndrom sprechen Mediziner, wenn gleichzeitig eine Seborrhö, eine Infektion mit Staphylokokken und trockene Augen (Sicca-Syndrom) vorliegen.
     

Welche Symptome treten bei einer Lidrandentzündung auf?

Typische Symptome der Lidrandentzündung ähneln denen des trockenen Auges. Dazu zählen:

Lidrandentzündung: Wie wird sie diagnostiziert?

Wer vermutet, an einer Lidrandentzündung zu leiden, sollte mit seinen Beschwerden einen Augenarzt aufsuchen. Dieser wird anhand der Symptome und der äußerlichen Merkmale des Lidrands die Diagnose stellen.

Bestätigung bringen Untersuchungen der Lidinnenseite, der Hornhaut oder auch ein Abstrich am Lidrand, der anschließend im Labor in Hinblick auf einen möglichen Keimbefall untersucht werden kann.
 

Wie kann die Lidrandentzündung behandelt werden?

Die Behandlung der Blepharitis erfolgt in Abhängigkeit der Erkrankungsursache. Zudem ist der Betroffene gefragt, durch entsprechende Hygienemaßnahmen die Behandlung zu unterstützen.

Die infektiöse, von Bakterien ausgelöste Lidrandentzündung, wird in der Regel mit antibiotischen Augensalben behandelt. Nur in seltenen Fällen ist eine Gabe in Tablettenform nötig. Falls auch der Tränenfilm des Auges gestört sein sollte, wird der Arzt ergänzend zu Tränenersatzmitteln in Form von Augentropfen raten. HYLO DUAL® befeuchtende Augentropfen eignen sich für trockene Augen, die mit entzündlichen Symptomen einhergehen, indem sie Feuchtigkeit und Schutz spenden sowie die Genesung fördern.

Dies können Sie selbst tun!

Die Lidrandhygiene unterstützt den Heilungsprozess und ist eine unerlässliche Maßnahme, die Sie täglich durchführen sollten. Zur Lidrandhygiene gehören drei Schritte:

  1. Feucht-warme Kompressen: Nehmen Sie hierfür ein sauberes Tuch oder einen sauberen Waschlappen und befeuchten Sie den Stoff mit möglichst warmen Wasser. Legen Sie sich die Kompressen für fünf bis zehn Minuten auf die Augen. So verflüssigt sich zähes Sekret, das die Drüsen verstopft. Wichtig: Geben Sie das benutzte Tuch oder den Waschlappen nach der Behandlung sofort in die Wäsche. Keinesfalls sollte die Kompresse zweimal benutzt werden.
  2. Lidrandmassage: Im Anschluss an die Kompresse sollte eine Lidrandmassage erfolgen, um den verflüssigten Talg aus den Drüsen zu entfernen. Streichen Sie hierfür entweder mit Ihren frisch gewaschenen Fingern oder mit einem Wattestäbchen immer in Richtung der Wimpern. Also beim Oberlid von oben nach unten zum Wimpernkranz und beim Unterlid von unten nach oben in Richtung der Wimpern.
  3. Lidrandreinigung: Der letzte Schritt bei der Lidrandhygiene ist die Lidrandreinigung. Hierfür benötigen Sie eine spezielle Reinigungslösung aus der Apotheke sowie Wattestäbchen oder Wattepads. Achten Sie darauf, dass die Watte möglichst wenig fusselt. Benutzen Sie die Hilfsmittel niemals zweimal und auch nicht für beide Augen. So vermeiden Sie es, die Bakterien zu verschleppen. Tauchen Sie die Watte in die Lösung und befreien Sie damit vorsichtig Ihr äußeres Auge von Verkrustungen und überschüssigem Fett.
     

Wie verläuft die Blepharitis?

Die Lidrandentzündung kann sowohl akut (schnell und heftig) verlaufen als auch chronisch (langsam entwickelnd, dauerhaft). Letzteres wird häufig bei Menschen mit übermäßiger Sekretproduktion beobachtet.

Mit der richtigen Behandlung heilt die akute Entzündung innerhalb weniger Wochen ab, die chronische Form hingegen lässt sich in der Regel nicht heilen, sondern nur lindern. In diesem Fall ist eine konsequente und tägliche Lidrandhygiene wichtig, damit die Erkrankung seltener auftritt.

Spezielle Produkte zur Therapie der Blepharitis bzw. Lidrandentzündung sowie weitere, interessante Informationen u.a. zur Lidrandhygiene finden Sie unter www.posiforlid.de.

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